Braucht jemand unsere Hilfe oder Unterstützung? Gar kein Problem, wir helfen gerne. Aber wenn wir selbst Hilfe benötigen, fällt es uns sehr schwer oder wir vermeiden es gänzlich, um Unterstützung zu bitten. Doch wieso fällt es uns so schwer Hilfe anzunehmen und warum ist es gleichzeitig so wichtig, es trotzdem zu tun?
Man kennt das Gefühl aus verschiedenen Lebenlagen - nicht immer fällt es leicht Hilfe anzunehmen und gefühlt ein Stück der persönlichen Souveränität abzugeben, zumindest für eine Zeit lang.
Welche Gefühle und Gedanken löst es in uns aus, wenn uns jemand seine Hilfe anbietet? Verstehen wir das als Schwäche? – „Alleine schaffst du es wohl nicht (mehr).“ Oder verstehen wir das eher als „Lass dir doch helfen. Du musst nicht alles alleine schaffen. Ich bin für dich da.“? Oder macht es uns ein wenig sauer, weil wir uns damit abhängig fühlen? Oder haben wir Angst, dass unsere Bitte nach Hilfe unerhört bleibt? Dann machen wir es doch gleich selber und werden stattdessen wenigstens nicht enttäuscht. Oder empfinden wir unsere Anliegen zu unwichtig, um jemand anderen damit zu belästigen und aufzuhalten? Könnte es gar dazu kommen, dass andere denken, dass wir unseren Alltag nicht mehr selbst im Griffhaben und wir Schwäche zeigen?
All diese Ängste sind völlig unbegründet, denn wir müssen und können nicht alles alleine schaffen! Und das ist völlig in Ordnung! Gleichzeitig ist es wirklich wunderbar zu erfahren, dass einem geholfen wird. Und eigentlich ist es uns auch bewusst, dass es eine reine Illusion, dass wir in jeder Lebenslage ohne Probleme alleine klarkommen. Wir Menschen sind Beziehungswesen, denen es gut tut anderen zu vertrauen und auf andere aufbauen zu können.
Warum fühlt es sich dann trotzdem besser an, wenn wir anderen helfen statt uns helfen zu lassen? Warum kämpfen wir uns oft so lange selbst durch, bevor wir andere um Unterstützung bitten? Denn Helfen ist eine tolle Sache und bringt viele positive Effekte mit sich, auch für den ehrenamtlich Engagierten. Das Gutsein pusht offensichtlich das Immunsystem und Stress wird abgebaut.
Trotzdem ist es sehr wichtig, sich in einigen Situationen unterstützen lassen, wenn dies nötig ist beziehungsweise das zu einer Erleichterung führen kann. Ehrenamtliche unterstützen gerne und sehen dies nicht als Belastung, sondern freuen sich, wenn sie Menschen unterstützen können und dadurch Dankbarkeit erhalten.
Organisierte Zusammenschlüsse, wie Beispielsweise die Nachbarschaftshilfe, koordinieren und vermitteln zwischen Helfern und Menschen, die von anderen unterstützt werden können/möchten. Oftmals ist jedoch die Nachfrage nach Unterstützung sehr niedrig und es stehen mehr Ehrenamtliche zur Verfügung als benötigt werden. Erfahrungen zeigen, wie Bedenken und Scham dazu führen, dass ehrenamtliche Hilfe wie zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe nicht genutzt wird. Wir möchten Euch allen Mut machen, Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Menschen, die diese Hilfe annehmen, sind oftmals erstaunt, wie unkompliziert und was für eine große Erleichterung die ehrenamtliche Unterstützung ist.
Dabei zeigt man in keinem Fall Schwäche, sondern ganz im Gegenteil: Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke. Es bedarf nämlich eine ganz Menge Stärke, sein Verhalten auf eine bestimmte Lebenslage anzupassen. Deshalb: Wenn ihr merkt, Dinge im alltäglichen Situationen, aber auch im Krankheitsfall oder in einer Ausnahmesituation alleine nicht mehr zu schaffen, dann scheut euch nicht und lasst Euch helfen.
Ehrenamtliche Tätigkeit schenkt beiden, der Helferin/dem Helfer sowie dem Menschen, der die Unterstützung erhält, menschliche Zuwendung und Nähe. Ehrenamtliches, selbstloses Verhalten lösen im Gehirn viele Wohlgefühle aus. Also gönnt das Gefühl doch mal den anderen. Außerdem: Jeder Mensch hat Fähigkeiten! Vielleicht gibt es ja auch etwas, wobei Ihr helfen könnt oder der Gemeinschaft etwas zurückgeben könnnt?
Wenn Ihr gerne ehrenamtliche Hilfe in Anspruch nehmen möchtet, meldet Euch gerne bei:
- Freiwilligen Agentur Roßtal (FAR): Die Freiwilligen Agentur Roßtal ist Anlaufstelle für alle Hilfesuchenden in Roßtal und Umgebung.
- FreiwilligenAgentur Zirndorf: Die FreiwilligenAgentur arbeitet mit nahezu 40 Einrichtungen zusammen und kann bei der Suche nach dem Passenden wunderbar unterstützen.
- Nachbarschaftshilfe Obermichelbach: Miteinander Füreinander. „Die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftshilfe machen das, was auch ein guter Nachbar tun würde.”
- Taschengeldbörse Oberasbach: Die Taschengeldbörse vermittelt zwischen Schülern und Jugendlichen, die ihr Taschengeld aufbessern wollen, und Senioren aus Oberasbach, die sich für einfache, ungefährliche Arbeiten schnelle, wohnortnahe und zuverlässige Hilfe im Alltag wünschen.
- Alltagsbegleiter Großhabersdorf: Unterstützung für rüstige Seniorinnen und Senioren in Großhabersdorf und Außenorte
- Ehrenamtliches Engagment in der Stadt Stein: Menschen helfen Menschen
- Ehrenamtsbörse Wilhermsdorf: Hier erhalten Sie Unterstützung bei der individuellen Vermittlung von ehrenamtlichen Tätigkeiten
Hier findet Ihr noch mehr Anlaufstellen in unserem #heimatlandkreisfürth.
Lasst Euch unterstützen und nehmt die Hilfe anderer gerne an!
