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Gsund's neis! Gsichter und Gschichdn mit Schornsteinfergermeister Joachim Hübner

#heimatlandkreisfürth

Gsund‘s Neis & viel Glück für 2021!

Ein großartiges Jahr steht uns bevor. Traditionell wünschen wir uns an Neujahr nur das Beste und viel Glück für das nächste Jahr. Glücksschweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen oder ein Schornsteinfeger werden deshalb zum Neujahrestag gerne verschenkt. Doch warum verbinden wir eigentlich einen Schornsteinfeger mit Glück? Wir sind dem Ganzen auf die Spuren gegangen und haben mit Schornsteinfegermeister Joachim Hübner gesprochen. Schornsteinfegermeister Hübner kümmert sich mit seinem Mitarbeiter Ingo Kail um das Kehrbezirk Cadolzburg, Hiltmannsdorf, Egersdorf, Steinbach und den Gewerbepark Schwadermühle. 

Den Schornsteinfeger, auch Kaminkehrer oder Schlotfeger genannt, gibt es schon seit dem frühen Mittelalter. Bedingt durch die damalige Entwicklung in den Höfen, Dörfern und Städten mit ihren dichten Bebauungen und den engen Gassen gingen die größten Feuergefahren von ungeeigneten, schadhaften oder nicht gekehrten Kaminen aus. Ein einziger Hausbrand konnte auf die benachbarten Gebäude, die zu jener Zeit aus viel Holz und Stroh erbaut worden sind, übergehen und existenzbedrohliche Auswirkungen mit sich bringen. Die Menschen standen nach solchen Geschehnissen oft vor dem Nichts – Brandversicherungen gab es damals noch nicht. Dies änderte sich durch das staatlich angeordnete Kehren der Schornsteine. Die Brandgefahr wurde damit erheblich eingeschränkt und gebannt.

Dies ist auch heute noch so. Die Schornsteinfeger verhindern durch die regelmäßigen Kehrungen sogenannte Rußbrände, welche durch heiße Flugasche oder glühende Funken entstehen können. Sie sind also für die Betriebs- und Brandsicherheit der Feuerstätten und letztlich auch aus Gründen des Umweltschutzes unterwegs und prüfen die bautechnischen Ausführungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. In den heute neu erbauten oder modernisierten Häusern und Wohnungen ist es vor allem wichtig, dass genügend Verbrennungsluft für die Feuerungsanlagen nachströmen kann, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten. Auch automatische Wohnraumlüftungen oder Dunstabzugsanlagen haben einen Einfluss auf ein sicheres Funktionieren der Feuerstätten.

Die Aufgabe des Schornsteinfegers ist nicht nur auf das Reinigen der Schornsteine beschränkt. Er ist auch beratend tätig und versucht im Zusammenwirken mit den Hauseigentümern bzw. Bewohnern die Heiz-, Abgas- und Abluftanlagen im Gesamten zu betrachten und technische Lösungen im Sinne der Wirtschaftlich- und Umweltverträglichkeit zu finden. Weitere Bereiche der Schornsteinfeger sind Immissionsschutzmessungen an Feuerungsanlagen und das Ausstellen von Energieausweisen, insbesondere wenn diese vermietet oder verkauft werden.

„Wer sie berühre, habe Glück“, so der Volksmund. Diese Annahme hängt scheinbar damit zusammen, dass die schwarzen Männer und Frauen einst schon Menschen von Gefahren schützten. Sie gelten daher als Glücksbringer. So kann der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Joachim Hübner und sein Mitarbeiter Ingo Kail von freundlichen Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern aus seinem Kehrbezirk Cadolzburg und Umgebung berichten. Die beiden Handwerker erleben häufig, dass Menschen sich freuen, wenn sie auf der Straße gesehen werden. Besonders an den Freitagen kommt es auch zu einem kleinen Plausch mit Brautpaaren. Auf die Schulter langen oder an den goldenen Knöpfen der Tracht zu drehen, lassen sich dann die Frischvermählten im Hinblick auf eine glückliche Zukunft nicht entgehen.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Hübner für den tollen Einblick in sein Handwerk und wünschen weiterhin viel Erfolg und Glück in unserem Landkreis!