Heute führen uns die Spuren jüdischen Lebens nach Wilhermsdorf. Die jüdische Gemeinde in Wilhermsdorf ist bis in das Jahr 1452 zurückzuverfolgen. Denn diese Jahreszahl konnte man auf einem früheren Grabstein ablesen. Juden haben sich also schon früh in Wilhermsdorf niedergelassen.
Als reichsunmittelbares Gebiet bot Wilhermsdorf Juden Schutz. Ein entsprechender Schutzbrief aus dem Jahr 1703 ist noch erhalten.
Der Jüdische Friedhof in Wilhermsdorf wird erstmals 1568 in einem Grundbuch erwähnt. Der älteste Grabstein stammt nach J. Chr. Wibel (Chronist) jedoch aus dem Jahr 1452.
Der Friedhof wurde 1863 auf die heutige Größe (ca. 4.000qm) erweitert und auch von den Markt Erlbacher und Dietenhofener Juden genutzt. Insgesamt sind über 500 Grabsteine zu finden, auch wenn der Friedhof wiederholt geschändet wurde.
Die Anlage ist klassisch nach Südosten (Jerusalem) ausgerichtet. Am großen Eingangstor sind die ältesten Grabsteine zu finden, im Mittelteil Gräber vom 15. bis 18. Jahrhundert und an der nördlichen und westlichen Mauer Gräber des 19. und 20. Jahrhunderts. Der jüngste Grabstein trägt das Datum des 8. April 1936 und wurde zur Beerdigung von Naphtalie Gottlieb gesetzt.
Im älteren Teil des Friedhofs sind die Grabsteine aus Sandstein und tragen hebräische Inschriften. Im neueren Teil sind die Grabsteine aus Marmor mit deutschen und hebräischen Inschriften. Zudem sind verscheidene Symbole auf den Steinen zu sehen und eine Nummerierung auf der Rückseite von 1 bis 491.
Herr Hollenbacher, Heimatforscher aus Wilhermsdorf, nimmt uns mit auf den jüdischen Friedhof in Wilhermdorf und erklärt uns spannende Hintergründe. (Mit einem Klick auf's Foto verlasst Ihr unsere Homepage und kommt zu Youtube.)