Die meisten jüdischen Familien in Zirndorf wohnten in der heutigen Schulstraße (früher Judengasse) und in der Kleinstraße. Das kleine Judenviertel am westlichen Ortsrand befand sich in dem Teil des Dorfes, das unter dem Schutz des Markgrafen von Ansbach stand. Im Nürnberger Teil waren sie unerwünscht.
Die Wege und Gassen von Zirndorf hatten zunächst noch keine offiziellen Namen. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurden die Hauptstraßen namentlich bezeichnet. Für die übrigen Wege fand der Volksmund eigene Bezeichnungen. Die Judengasse erhielt ihren inoffiziellen Namen wahrscheinlich auch deshalb, weil man durch sie zur Synagoge kam. Diese befand sich gleich um die Ecke in der Kleinstraße.
Nachdem im Jahre 1871 in der Judengasse ein neues Schulgebäude errichtet worden war, sprachen die Zirndorfer von der Schulgasse. Später wurde vom Gemeinderat die offizielle Bezeichnung Schulstraße gewählt.
Das Gesicht der Gasse hat sich seitdem stark verändert. Einige Häuser wurden renoviert, andere abgerissen und neu aufgebaut. Nichts errinert an die früheren jüdischen Bewohner.
Viele Juden wohnten nicht in eigenen Häusern (dazu fehlte den meisten das nötige Geld), sondern zur Miete. Nur einige von ihnen konnten sich im Laufe der Zei ein Anwesen kaufen. Das war dann jedoch nicht im Judenviertel, sondern in anderen Straßen der Gemeinde. Seit Zirndorf nicht mehr zweigeteillt war, konnten sie sich überall ansiedeln.