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Meine Heimatgschicht: Grüne Äpfel

#heimatlandkreisfürth

Die Pruys Käthi hat nu zwa größere Brüder ghabt, und wor scho deswegn viel schlauer als iich. Die Käthi hat amol zu mir gsacht: “waßt Du, wie mer des machen kann, dass die grüna Äpfl süß wern?“ Iich hob bloß mit die Schultern zuckt. Des hob iich nu nie ghört.

Dann sinn mer hintern Bahnhuf ganga, wo uns kanner sehng hat kenna, und wo an der Straß d i e Baam gstandn sin, die mer später versteigert hat. „Die Äpfl gkörn nu kann, dou kann uns kanner schimpfn“. Im Nochhinein möcht` iich song, die Käthi hat alles iberblickt.

Erscht amol hommer nach größere Äpfl Aussschau ghaltn, die scho aweng ins Glebe ganga sin. „Bei die klanna, grüna brauchst gor net ohfanga, dou tout si nix“ hat die Käthi miich aufklärt.

Die Baim worn sou hoch, dass mer kann anzichn Apfl mit der händ erwischt homm. Na hommer mit Staana und Steckn a poor von dennern gelbn runterghaut. Des hat ziemli lang dauert, weil mer immer net troffn homm.

Die Käthi hat dann aan Apfl gnumma und mit aller Wucht af die Teerstraß gschmissn. Wo der afgschlong is, worn an der Scholn a leichte, bräunliche Mattn, und wenn mer dou neibissn hat, hat des süss gschmeckt.

„Etz prellst nern nu a poor mol af die Straß, obber an anera andern Stell, wo er no net weich is, dann kannst fast in ganzn Apfl essn“, hat mi die Käthi weiterhin belehrt.

„Blouß, wenn Staali drinn sin, die musst scho rausspuckn, net dass der nou an Zohn ausbeißt.“ Des mit die Staali und den Split, des hob sogor iich gspannt.

Die Idee vom Äpfl-Süssen fasziniert mi heit nu. Obber, dass mer des öfter gmacht hättn, so goud worn die grüna Äpfl a widder net.

Nu heit grübl iich drüber noch, wos für a chemischer Vorgang dou beim Äpflprelln eigsetzt hat.


Die Nobelpreisträgerin Hertha Müller schreibt in ihrem Buch:“Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt“: Darin erzählt der Nachtwächter: “Die Russinnen haben die Röcke gehoben und sich auf die Zwiebeln gekniet. Sie haben die Knie gedreht. Ich habe die Zwiebeln gegessen, die waren von den Knien der Russinnen mürb und süß wie Butter.“